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Kronen Zeitung: 60.000 Pfleger aus Osteuropa schließen Versorgungslücken
27.06.2017
Vor zehn Jahren, am 1. Juli 2007, wurde die 24-Stunden-Betreuung legalisiert. Heute sind 60.000 Frauen aus Osteuropa in Österreich aktiv und schließen damit westliche Versorgungslücken. Im Internet bieten rumänische Vermittler Pflege sogar um 30 Euro pro Tag an, die Wirtschaftskammer Wien kritisiert die Politik.
Im Parlament wird den Pflegern heute offiziell gedankt. Doch im Alltag werden sowohl sie, wie auch jene Bedürftigen, die sie in Anspruch nehmen, vom System benachteiligt. Für die Beschäftigung selbstständiger Pfleger erhalten Österreicher nur 550 Euro, für unselbstständige jedoch 1100 Euro. Das macht die 24-Stunden-Betreuung für viele Familien bei geringen Pensionen kaum leistbar. Sie suchen im Internet nach rumänischen Kräften, die schon um 30 Euro am Tag rund um die Uhr ihre Kunden betreuen. „Nur 1,6 Prozent Österreicher üben den Job aus“, heißt es aus der Kammer. Sie fordert eine Anhebung
der Förderung, die auch menschenwürdige Bezahlung ermöglicht, und warnt: „Der Ersatz der selbstständigen Pflege durch Angestellte würde die Kosten
der Staatskasse vervierfachen.“
Maida Dedagic
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